Wer mich kennt, weiß, dass ich normalerweise (ohne Pandemie) mehr unterwegs als zu Hause bin und bei den diversen Reisen zu Rennstrecken rund um den Globus, gibt es doch immer mal wieder einige Tage, um auch an den kuriosesten Orten etwas zu entdecken. Darum will ich eine kleine Serie von Grand-Prix-Reisen mit einbauen, was bedeutet, dass ich an diesen Orten jeweils nur wenige Tage zum Erkunden und für Sightseeing hatte, bevor ich zur Arbeit an die Rennstrecke musste.
Fangen wir in Kuala Lumpur an, der Hauptstadt Malaysias. Land und Leute sind hier bunt durchmischt. Nur etwa die Hälfte der Bevölkerung sind Malaien, über 20 Prozent sind Chinesen und dazu kommen verschiedene indigene Völker und Inder. Das spiegelt sich auch in der Religion wider, obwohl der Großteil der Menschen dem Islam angehören. Malaysia ist also eine bunte Mischung und mit zahlreichen Bodenschätzen und Rohstoffen und blühender Industrie einfach irgendwie anders und etwas gewöhnungsbedürftig. Übrigens gibt es in Malaysia keine Jahreszeiten in unserem Sinne, eigentlich ist es ganzjährig sehr warm und feucht.
Hoteltipp
Wer einen Abstecher zum Motorradrennen machen oder einfach mal ausspannen will, sollte sich unbedingt im Avani Sepang Goldcost Resort einmieten. Die Preise sind völlig in Ordnung und das Hotel liegt direkt am Meer oder besser gesagt im Meer, denn es besteht aus zahlreichen kleinen Bungalows, die auf Pfählen im Meer errichtet wurden und in der Form eines Sterns angeordnet sind. Der ideale Ort für etwas Entspannung am Meer.
Leider sehen meine Fotos nicht so toll aus, denn als ich 2015 in diesem Hotel untergebracht war, herrschte dichter Rauch über der gesamten Region, nachdem in Indonesien nebenan zahlreiche Palmwälder abgebrannt wurden und der Qualm nach Malaysia zog. Das passiert übrigens oft, sagen die Malaien, denn für einen Bauer in Indonesien ist es günstiger, seine Felder abzubrennen als sie abzuholzen, um aufgrund der Fruchtfolge später andere Pflanzen auf dem Feld anzubauen. Übrigens können sich Indonesier und Malaien bestens verständigen, denn ihre Sprache ist nahezu gleich.
Kuala Lumpur
Die Hauptstadt ist wahrlich beeindruckend und vom Flughafen aus kommt man bestens mit der Bahn in KL an. Ein Mietwagen ist dort nicht unbedingt zu empfehlen, denn die Straßen sind sowieso schon total überlastet. Da dauert es zur Rush-Hour auch mal eine Stunde, um einen Weg von zwei Kilometern zurückzulegen. In Kuala Lumpur selbst gibt es einige interessante Ecken, die man unbedingt gesehen haben sollte.
Angefangen bei den ikonischen beiden Petronas-Türmen mitten in der Stadt. Leider habe ich es trotz sieben Besuchen bisher nicht geschafft dort hinauf zu fahren, da entweder zu wenig Zeit war oder keine Tickets mehr verkauft wurden. Aber vielleicht habt ihr ja mehr Glück. Die Aussicht ist sicherlich gigantisch. Rund um die beiden Tower gibt es ideale Shopping-Möglichkeiten.
Wer doch lieber etwas mehr Natur will, kann dahinter im Park spazieren gehen, in dem ein riesiger Springbrunnen steht, der im Dunkeln mit einer beeindruckenden Lichtshow auftrumpft. Diese Show kann man übrigens am besten von der Sky Bar aus beobachten, ein toller Ort, den ich vor einigen Jahren eher zufällig entdeckt hatte. Um dahin zu gelangen, müsst ihr ins Traders Hotel (direkt am Park) gehen und dort im Aufzug nach oben fahren. Die Bar bietet nicht nur Getränke, sondern auch Essen, einen Pool und natürlich eine spektakuläre Aussicht auf die Petronas-Tower. Für malaysische Verhältnisse sind die Preise natürlich nicht so günstig, aber es lohnt sich auf jeden Fall – am besten in der Happy Hour.
Ein weiterer super interessanter Ort in Kuala Lumpur ist das chinesische Viertel und dort besonders der Markt, der wahrscheinlich jeden Touristen dort anlockt. Dort gibt es von Kleidung über Parfum bis hin zu (natürlich gefälschten) Louis Vuitton Taschen fast alles zu kaufen, es wird gebettelt, gerufen und verhandelt. Ein weiterer bunter Ort, an dem auch bei einem plötzlichen und heftigen Regenguss, wie es in Kuala Lumpur häufig vorkommt, einfach alles weitergeht. Dazu riecht es interessant nach gegrillten Kastanien und anderen exotischen Leckereien.
Genug vom bunten Treiben mitten in der Stadt, gibt es auch außerhalb des Zentrums Einiges zu sehen und zu erleben. Einer meiner Favoriten unter den Ausflügen sind die Batu Caves, ein Kalkstein-Berg, in den zahlreiche Tempel und Höhlen gehauen wurden. Am besten daran ist wohl der Weg in die Höhlen, denn der führt über eine bunt bemalte Treppe an deren Seite eine riesige goldene Buddha-Statue thront. In den letzten Jahren wurden die Stufen sogar neu gestrichen, sodass einem die bunten Farben jetzt schon von weitem entgegenleuchten. Allerdings ist beim Aufstieg und in den Höhlen auch etwas Vorsicht mit Essen und Kameras geboten, denn die Einheimischen dort sind zahlreiche Javaneraffen, die so an Touristen gewöhnt sind, dass sie sich auch schnell einmal selbst bedienen.
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