Es liegt am anderen Ende der Welt, wir haben genau 12 Stunden Zeitunterschied in Deutschland, die Natur ist atemberaubend, es gibt keine giftigen Tiere (darauf sind die Einwohner scheinbar besonders stolz), es ist umgeben von Ozean und zweigeteilt, Heimat der Maori, vielleicht auch der echten Hobbits, sicherlich aber vieler Schafe und Vogelarten – Neuseeland. Wie schon in Australien, lohnt sich auch hier jede einzelne Flugminute der langen Anreise zur ‚grünen Insel‘. Die Natur ist unschlagbar!
Ich persönlich flog nach Auckland, schlug dort mein Lager bei Freunden auf und machte von dort einige Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Fünf davon will ich euch heute zeigen. Um den Jetlag zu reduzieren und die Reise etwas weniger anstrengend zu machen, habe ich auf dem Rückweg noch drei Tage Zwischenstopp in Singapur eingelegt. Das wollte ich sowieso mal sehen und es liegt ja praktisch auf dem Weg.
1. Auckland
In Auckland selbst gibt e seine ganze Menge zu entdecken. Da wäre der Hafen, von dem aus man mit der Fähre ganz einfach nach Devonport übersetzen kann. Dort gibt es zahlreiche süße Restaurants und Läden, plus den Mount Victoria, der – sobald erklommen – beste Aussichten auf das Zentrum Aucklands ermöglicht. Super Ausblicke kann man auch vom Sky Tower aus genießen. Die ganz Krassen können von der Plattform des Towers auch mit dem Bungee-Seil absteigen und obwohl ich auf Abenteuer stehe, ist das für mich eine Nummer zu hoch.
Etwas weniger hoch hinaus geht es auf den Mount Eden, einem Vulkankrater, um dessen Rand man komplett laufen kann. Vulkane gibt es in Neuseeland übrigens wie Sand am Meer. So hat sich auch der Piha Beach aus Vulkangestein gebildet, ein Strand mit schwarzem Sand, der in der Sonne glänzt wie Edelsteine. Aber Achtung: unbedingt Schuhe tragen, denn der Sand wird extrem heiß!
Auckland vermittelt wahrlich nicht den Eindruck einer typischen Großstadt, denn alles ist sehr weitläufig, grün und von Meer umgeben. Da bietet sich auch ein Ausflug in den Waitakere Ranges Nationalpark an. Dort gibt es verschiedenste Pflanzen und Tiere, herrliche Aussichten und allgemein viel zu entdecken. Die strauch- oder baumförmige Südseemyrte wächst ebenso in den Wäldern rund um Auckland. Aus ihr wird oft der berühmte Manuka-Honig gewonnen, dem eine heilende Wirkung nachgesagt wird.
2. Hobbiton
Etwa 200 Kilometer südlich von Auckland liegt ein wundersames Örtchen: Hobbiton. Das Filmset der Herr der Ringe-Trilogie sieht auch in Wirklichkeit genau aus wie in den Filmen. Die 44 Miniaturhäuser sind nicht nur niedlich und bunt, sondern wenn man genau aufpasst mit unglaublichen Details ausgestattet. So liegen die ‚Brötchen‘ vorm Bäckershaus, überall stehen Blumen, die Hobbit-Wäsche hängt auf der Leine und auch hinter den kleinen Fenstern entdeckt man einige kleine Überraschungen. Alles in allem ist dieser Ort wirklich einen Tagesausflug wert. Zur Erfrischung nach einer Wanderung durch das Auenland gibt’s dann übrigens noch echte Hobbitgetränke im Green Dragon.
3. Russell
Über 200 Kilometer in nördliche Richtung von Auckland aus, liegt der wunderschöne Ort Russell. Neben historischen Gebäuden, die übrigens fast alle im typischen britischen Kolonialstil gebaut sind, gibt es dort zauberhafte Cafés und Restaurant sowie einen paradiesischen Strand. Russell hat eine lange zurückreichende Geschichte, denn hier wurde der erste Seehafen des Landes eröffnet, was die ersten europäischen Siedler dazu verleitete, genau an diesem Ort anzulegen. Dazu liegt Russell genau am Rande der Bay of Islands, das heißt es gibt noch mehrere Inseln mit ähnlichen traumhaften Kulissen. Dort lässt es sich definitiv aushalten.
4. Rotorua
Ein weiterer sehr empfehlenswerter Ausflug von Auckland aus ist die Stadt Rotorua, die am gleichnamigen See liegt. Die Region ist besonders aufgrund ihrer geothermischen Aktivitäten und der reichen Maori-Kultur bekannt. Selbst die Ureinwohner Neuseelands wussten warmes Wasser aus dem Boden also schon zu schätzen. Hier gibt es einen riesigen Geysir, der mehrmals am Tag ausbricht, ein Blasen werfendes Schlammloch und zahlreiche weitere heiße Quellen. Einziges Manko: die geothermische Aktivität führt zu einem extrem stechenden Geruch. Wer also ein Problem mit faulen Eiern hat, sollte sich vielleicht etwas vor die Nase halten.
5. Abel Tasman National Park
Da ich nun recht viel Zeit auf der Nordinsel Neuseelands verbracht habe, flog ich übers Wochenende auf die Südinsel, nach Nelson. Eine Unterkunft dort zu finden, war wirklich nicht schwer. Im Nachhinein sollte man sich für diesen Ort definitiv etwas mehr Zeit nehmen und am besten einen großen Rucksack packen und keine Unterkunft buchen, sondern in der bezaubernden Natur übernachten. Denn nicht weit entfernt von Nelson liegt der Abel Tasman National Park, ein Reservat im Norden der Südinsel, das sich weit über 200 km² erstreckt.
Der Nationalpark ist besonders berühmt für seine Wanderrouten entlang der Küste. Ich wanderte einen Tag entlang der wundervollsten Strände, durch die grünsten Wälder, überquerte wackelige Hängebrücken, begegnete zahlreichen verschiedenen Vögeln und sah sogar Seehunde. Der Abel Tasman National Park bietet zahlreiche Wanderrouten und sogar kleinere Blockhütten, in denen man sich für wenig Geld ein Bett mieten kann. Auch Zelten ist an vielen Stellen erlaubt. Wer also Naturliebhaber ist, sollte an diesem traumhaften Ort definitiv mindestens fünf Tage einplanen.
6. Singapur
Wie schon erwähnt, stoppte ich auf meiner Rückreise noch einmal für drei Tage im Stadtstaat. Singapur zählt zu den reichsten Ländern (und Städten) weltweit und gilt als eine der Städte mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten. Dafür hat Singapur aber auch Einiges zu bieten, besonders Sauberkeit wird im multiethischen Staat großgeschrieben. Das Beste für mich war wohl mein AirBnB Zimmer in der Wohnung einer Einheimischen, im 26. Stock mit Stadtsicht und Pool darunter.
Bei einer Stadtrundfahrt sieht man alles recht geballt, also war das für meinen kurzen Aufenthalt die beste Option. Dabei muss man natürlich das Marina Bay Hotel gesehen haben, was das Wahrzeichen der Stadt ist. Im Dunkeln wirkt alles noch viel besser, besonders die Lichtshow in den Gärten an der Bay (Gardens by the Bay). Alles in allem war und bin ich noch immer der Ansicht, dass drei Tage in der Metropole völlig ausreichen.
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